Dr. Lisa Sevenich leitet neue Nachwuchsgruppe

06.07.2015

Dr. Lisa Sevenichs übernimmt ab Juli eine neue Nachwuchsgruppe am Georg-Speyer-Haus, die sich mit der Rolle der Tumor-Mikroumgebung, des sogenannten Tumor-Microenviroments, bei Hirnmetastasen beschäftigt. Hirnmetastasen sind Absiedelungen von Krebserkrankungen anderer Organe und die häufigsten Tumorbildungen im Schädel bei Erwachsenen. Die Überlebensprognose für jene Patient:innen ist zumeist sehr tragisch. Hirnmetastasen sind oft unempfindlich gegenüber der Chemotherapie, da viele Zellgifte die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren und die Krebszellen im Gehirn nicht erreichen können. In der Regel werden Patient:innen mit Hirnmetastasen durch Bestrahlung behandelt sowie mit Chemotherapeutika, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Diese Behandlung wirkt sich prinzipiell nicht nur allein auf die Krebszellen aus, sondern bewirkt zudem Veränderungen in den umgebenden Stroma-Zellen, die die Hirnmetastasierung entscheidend beeinflussen können.

Dr. Sevenich und ihr Forschungsteam untersuchen dabei, welche Veränderungen Chemotherapie und Bestrahlung in der zellulären Mikroumgebung von Hirnmetastasen auslösen und wie sich diese Veränderungen auf die Wirksamkeit unterschiedlicher Therapieansätze auswirken. Langfristiges Ziel ist es, das Zusammenspiel von Tumorzellen und Zellen der Mikroumgebung aufzuklären und auf dieser Grundlage neue Therapieansätze zu entwickeln.

“Ein hochaktuelles und klinisch außerordentlich wichtiges Thema, das erstaunlicherweise bisher nur unzureichend untersucht wurde”, freut sich Direktor Prof. Dr. Florian Greten über den Forschungsstand von Dr. Sevenichs Nachwuchsgruppe.

 

Zur Person

Dr. Lisa Sevenich (34) studierte Biologie in Freiburg und fertigte ihre Doktorarbeit im Labor von Prof. Thomas Reinheckel an. 2010 wurde sie von der Biologischen Fakultät in Freiburg promoviert. Anschließend war Dr. Sevenich bis Juni 2015 als Postdoktorandin im Labor von Dr. Johanna Joyce am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York (Vereinigte Staaten) tätig. Während dieser Zeit wurde sie durch Stipendien der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Centers for Metastasis Research unterstützt. Seit 2015 leitet Dr. Sevenich eine Forschungsgruppe bei uns am Georg-Speyer-Haus.