Wissenschaftsrat gibt Bauförderempfehlung für FCI

27.04.2018

Wissenschaftsrat gibt Förderempfehlung für den Bau des Frankfurt Cancer Institutes am Campus Niederrad

Team von Wissenschaftlern
Frankfurt Cancer Institute

Frankfurter Forscher:innen wollen neue Wege in der translationalen Krebsforschung gehen und haben hierfür den Bau eines hochmodernen Institutes am Campus Niederrad beantragt. Nun hat der Wissenschaftsrat die Förderung dieses Neubaus empfohlen. Gemeinsam werden das Land Hessen und der Bund sowie die Deutsche Krebshilfe die Baukosten von rund 73,4 Mio € tragen, wie einer entsprechenden Presseerklärung der Fördergebenden zu entnehmen ist.

„Mit dem FCI entsteht ein international weit sichtbares Zentrum, das der langjährigen und bewährten Kooperation zwischen der Goethe-Universität, dem Georg-Speyer-Haus und dem Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung auch eine eigene bauliche Gestalt gibt“, betont Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität, und führt weiter aus: „Frankfurt und die Goethe-Universität mit ihren Gesprächsbeteiligten gewinnen damit auf diesem wichtigen Forschungsfeld exzellente Arbeitsbedingungen.“

Geplant sei zudem eine enge Kooperation mit anderen strategisch wichtigen Gesprächsbeteiligten in der Region, wie dem Paul-Ehrlich-Institut und dem Max-Planck-Institut für Herz und Lungenforschung.

Das Frankfurt Cancer Institute (FCI) entstand als gemeinsame Initiative von Krebsforscher:innen verschiedener wissenschaftlicher und klinischer Disziplinen an der Goethe-Universität und am Georg-Speyer-Haus. Damit werden die Stärken der verschiedenen onkologischen Beteiligten der Universitätsmedizin Frankfurt gebündelt.

„Hier werden wir endlich die enge Zusammenarbeit zwischen Grundlagen- und klinischen Forscher:innen unter einem Dach realisieren können und so durch eine effiziente Bündelung der komplementären Expertisen und der Schaffung einer gemeinsamen Infrastruktur Projekte bearbeiten, von denen Patient:innen direkt profitieren. Damit schließen wir eine große Lücke in der translationalen Krebsforschung“, erklärt GSH-Direktor Prof. Dr. Florian Greten, einer der Initiatoren.

Neben ihm waren der Direktor der Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum Frankfurt, Prof. Dr. Hubert Serve, und der Direktor des Instituts für Biochemie II am Fachbereich Medizin, Prof. Dr. Ivan Đikić, federführend an dem Konzept des Instituts beteiligt.

„Wir sind ausgesprochen dankbar über die Unterstützung des Wissenschaftsministers Boris Rhein und der Hessischen Landesregierung sowie der Deutschen Krebshilfe bei der Realisierung unserer Idee“, so Prof. Dr. Greten.

„Die Stärke des FCI liegt in den interdisziplinären Projektteams, die gemeinsam eine konkrete klinische Fragestellung bearbeiten und so bis ins molekulare Detail klären, warum z. B. bei manchen Patient:innen der Tumor resistent gegenüber einer Therapie wird, bei anderen jedoch nicht“, erläutert Prof. Dr. Hubert Serve die neue Art der Zusammenarbeit und führt weiter aus:

„Erst das molekulare Verständnis ermöglicht uns, gezielt eingreifende Medikamente zu entwickeln, die dann wiederum in einer individuell abgestimmten Krebstherapie zum Einsatz kommen. Damit verbunden sind großartige Chancen für unseren Standort und unsere Patient:innen.“

Konsequent hat das Gründerteam in den vergangenen Jahren das Ziel verfolgt, die nach wie vor viel zu große Lücke zwischen Krankenbett und Laborbank zu schließen.

„Wir können im Kampf gegen Krebs nur erfolgreich sein, wenn wir Grundlagenwissenschaftler:innen und Kliniker:innen dafür gewinnen, Hand in Hand an der Entwicklung neuer Diagnostika und Therapeutika zu arbeiten. Mit dem FCI etablieren wir eine besondere Arbeitskultur, in der Wissenschaft und modernste Technologien zum Wohl der Patient:innen zusammenkommen“, kommentiert Prof. Dr. Ivan Đikić die neue Forschungskooperation.

Das FCI ist mit diesem Konzept bundesweit einzigartig, schafft attraktive neue Arbeitsplätze und trägt wesentlich zur onkologischen Profilschärfung der Goethe-Universität und der Rhein-Main-Region bei. Das Gebäude wird auf einer Freifläche zwischen dem GSH und dem Universitätsklinikum entstehen und so auch räumlich eine Brücke schlagen zwischen den beteiligten Institutionen. Auf ca. 4.700 m2 Nutzfläche werden hier über hundert Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Forschungsbereichen angesiedelt. Außerdem werden zentrale, hochmoderne Geräteplattformen eingerichtet, um einer innovativen Art der translationalen Forschung nachzugehen. Oberstes Ziel wird immer sein, klinische Beobachtungen mechanistisch zu erklären und dadurch wieder neue Therapieansätze für die Patient:innen zu ermöglichen.

Besuchen Sie die Website des Frankfurt Cancer Institutes.