Neue DFG-Forschungsgruppe zum Darmkrebs

08.07.2016

Neue DFG für 3 Jahre geförderte Forschungsgruppe untersucht grundlegende Mechanismen zur Entstehung von Darmkrebs

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Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert mit einem Dreijahresvolumen von 3,5 Millionen Euro die Einrichtung einer neuen Forschungsgruppe zum Darmkrebs. Wissenschaftler:innen der Universitäten Frankfurt am Main, Erlangen und Regensburg werden im Rahmen der Forschungsgruppe Cell Plasticity in Colorectal Carcinogenesis (FOR 2438) gemeinsam grundlegende Mechanismen zur Entstehung des Darmkrebsesuntersuchen. Sprecher der Forschungsgruppe ist Prof. Dr. Florian Greten, Direktor des Georg-Speyer-Hauses.

Trotz großer Fortschritte in der Diagnose und Therapie des Darmkrebses ist das klinische Ansprechen auf gezielte Therapien noch unzureichend und Darmkrebs gehört nach wie vor zu den am häufigsten diagnostizierten Tumoren im Erwachsenenalter. Mittlerweile ist bekannt, dass nicht nur die eigentlichen Tumorzellen, sondern auch Immunzellen und Bindegewebszellen, welche die Tumorzellen direkt umgeben und gemeinsam das sogenannte Tumormikromilieu ausbilden, einen entscheidenden Einfluss auf das Tumorwachstum haben. Die zelluläre Zusammensetzung dieses Mikromilieus und die Beschaffenheit der beteiligten Zellen ist sehr variabel und beeinflusst sich gegenseitig. Bestimmte Mutationen in Tumorzellen können die Zusammensetzung des Tumorstromas verändern und auf der anderen Seite haben Zellen aus dem Tumorstroma einen großen Einfluss auf das Wachstum der eigentlichen Tumorzellen sowie das Ansprechen von Therapien. Derzeitige Standardtherapien richten sich jedoch in der Regel nur gegen die Tumorzellen und berücksichtigen mögliche Veränderungen im Tumormikromilieu nicht bis wenig.

Der stellvertretende Sprecher der Forschungsgruppe Prof. Dr. Markus Neurath vom Universitätsklinikum Erlangen betont: „Mittelfristiges Ziel wird es sein, solche Konzepte in die Klinik zu überführen um sie den Patient:innen zugutekommen zu lassen.“

Die Wissenschaftler:innen dieser neuen FOR2438 Forschungsgruppe beabsichtigen nun an den drei Standorten mit Hilfe komplementärer Ansätze an validen Tumormodellen diese komplexen molekularen und zellulären Zusammenhänge im Mikromilieu des Darmkrebses zu entschlüsseln und neue Therapiekonzepte zu testen. „Wir hoffen Wege zu finden das Tumormikromilieu zu verändern um ein besseres Ansprechen von Standardtherapien zu erreichen oder idealerweise sogar völlig neue Therapiekonzepte für die Behandlung des Dickdarmkrebses zu definieren“, erklärt Prof. Dr. Greten.

Erfahren Sie mehr über die Forschungsgruppe FOR2438.