Dr. Lisa Sevenich erhält Max-Eder-Stipendium

03.11.2015

Diesjährige Max-Eder-Nachwuchsförderung an Dr. Lisa Sevenich für ihre Forschungsgruppe zur Tumormikroumgebung in der Hirnmetastasierung vergeben

Dr. Lisa Sevenich erhält zum Aufbau einer Forschungsnachwuchsgruppe bei uns am Georg-Speyer-Haus das renommierte Max-Eder-Stipendium der Deutschen Krebshilfe. Mit dem Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm unterstützt die Deutsche Krebshilfe hochqualifizierte junge Mediziner:innen und Naturwissenschaftler:innen im Anschluss an ihre Postdoktorandenausbildung bei der Etablierung einer eigenständigen Arbeitsgruppe.

“Ich freue mich außerordentlich über diese Auszeichnung. Die Förderung durch die Deutsche Krebshilfe erleichtert mir meinen nächsten Karriereschritt sehr und stellt eine große Unterstützung für mich und meine Arbeitsgruppe dar”, freut sich Dr. Lisa Sevenich über die Max-Eder-Nachwuchsförderung.

Dr. Lisa Sevenichs Max-Eder-Nachwuchsgruppe beschäftigt sich mit der Rolle der Tumormikroumgebung in der Hirnmetastasierung. Mit ca 30.000 Neudiagnosen pro Jahr stellen Hirnmetastasen bei Erwachsenen die häufigste Tumorerkrankung im Zentralnervensystem dar. Hirnmetastasen sind generell mit einer sehr schlechten Prognose für Patient:innen verbunden. Ein Grund hierfür ist, dass Hirnmetastasen oft gegenüber Chemotherapien unempfindlich sind, da viele Zellgifte die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren und daher die Krebszellen im Gehirn nicht erreichen können. In der Regel werden Patient:innen mit Hirnmetastasen durch Bestrahlung behandelt sowie mit Chemotherapeutika, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Diese Behandlung wirkt aber prinzipiell nicht nur auf die Krebszellen, sondern bewirkt auch Veränderungen in den umgebenden Stroma-Zellen, die die Hirnmetastasierung entscheidend beeinflussen können. Dr. Sevenich und ihre Forscher:innen wollen untersuchen, welche Veränderungen Chemotherapie und Bestrahlung in der zellulären Mikroumgebung von Hirnmetastasen auslösen und wie sich diese Veränderungen auf die Wirksamkeit unterschiedlicher Therapieansätze auswirken.

Langfristiges Ziel ist es, das Zusammenspiel von Tumorzellen und Zellen der Mikroumgebung aufzuklären und auf dieser Grundlage neue Therapieansätze zu entwickeln. “Ein hochaktuelles und klinisch außerordentlich wichtiges Thema, das erstaunlicherweise bisher nur unzureichend untersucht wurde”, so Prof. Dr. Florian Greten, Direktor des Georg-Speyer-Hauses.

 

Über Dr. Lisa Sevenich

Dr. Lisa Sevenich studierte Biologie in Freiburg und fertigte ihre Doktorarbeit im Labor von Prof. Thomas Reinheckel an. 2010 wurde sie von der Biologischen Fakultät in Freiburg promoviert. Anschließend war Dr. Sevenich bis Juni 2015 als Postdoktorandin im Labor von Dr. Johanna Joyce am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York (Vereinigte Staaten) tätig. Während dieser Zeit wurde sie durch Stipendien der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Centers for Metastasis Research unterstützt. Seit August 2015 leitet Dr. Sevenich eine Forschungsgruppe bei uns am Georg-Speyer-Haus.