Georg-Speyer-Haus. Foto: Andreas Reeg, andreasreeg.com
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Forschen für das Leben

Das geht? Von Dromedaren in Dubai zum präventiven Impfstoff gegen HIV

2 Min

Vielversprechende Grundlagen zur Entwicklung präventiver Antikörper-basierter Impfstoffs gegen HIV-1 gewonnen

| In einem von Dr. Ursula Dietrich geleiteten Projekt, welches kürzlich in der Zeitschrift Scientific Reports veröffentlicht und hauptsächlich durch die DFG Graduiertenschule Biologicals (GRK1172) finanziert wurde, konnten vielversprechende Grundlagen für die Entwicklung eines präventiven Antikörper-basierten Impfstoffs gegen HIV-1 gewonnen werden.

In Dubai wurden von Prof. Wernery (s. link zu The National weiter unten) 4 Dromedare mit löslichen Hüllproteinen von HIV-1, welche die natürlichen Eigenschaften der Hüllproteine auf der Virusoberfläche widerspiegeln, immunisiert. Nachdem HIV-spezifische Antikörper im Blut der Tiere nachgewiesen wurden, konnten am Georg-Speyer-Haus besondere Antikörper sog. Nanobodies identifiziert werden, die im Labor ein breites Spektrum von HI-1 Viren verschiedener Subtypen neutralisieren können. Nanobodies besitzen nur 1/10 der Größe von “normalen“ Antikörpern und haben spezifische Eigenschaften, die gehäuft in breit neutralisierenden humanen Antikörpern einiger chronisch mit HIV infizierten Personen auftreten.

Die hier gewonnenen Ergebnisse sind bemerkenswert, da Antikörper mit einem derartig breiten Neutralisationsspektrum über Jahrzehnte nicht durch Immunisierung von Primaten mit HIV-1 Hüllproteinen induziert werden konnten. Diese Nanobodies bilden nun die Grundlage für die präklinische Entwicklung eines präventiven passiven Impfstoffs gegen HIV-1 in einem primär von der H.W. und J. Hector-Stiftung finanzierten Projekt. In Kooperation mit Forschungsgruppen am Karolinska-Institutet in Stockholm (Schweden) unter der Leitung von Dr. Harold Marcotte und am Institut für Virologie der Universitätsklinik Köln unter der Leitung von Prof. Dr. Florian Klein sollen optimierte Nanobodies in Mikroorganismen, die natürlicherweise in der menschlichen Vagina vorkommen, produziert werden, um die sexuelle Übertragung von HIV-1 in Hochrisikogruppen direkt an der Eintrittspforte zu verhindern, bevor die therapeutisch kaum zugänglichen frühen Virusreservoire im Körper etabliert werden können.

Hier können Sie den Artikel downloaden.
Lesen Sie den Artikel auf der The National Website.


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